Salem im Linzgau: Eine badische Gemeinde mit internationalem Renommee
Hinter den grünen Höhenzügen des Linzgaus und wunderbar eingerahmt von den Aussichtsgipfeln Gehrenberg und Höchsten erstreckt sich das Salemertal und bildet mit seinen insgesamt elf Teilorten eine weit verzweigte Streugemeinde, deren Zentrum der malerische Schlosssee bildet. Zu Salem gehören die Dörfer Stefansfeld, Beuren, Buggensegel, Grasbeuren, Mimmenhausen, Mittelstenweiler, Neufrach, Oberstenweiler, Rickenbach, Tüfingen und Weildorf sowie einige Hofsiedlungen auf dem in den 1970ern geschaffenen Gemeindegebiet.
Dabei reicht die Geschichte Salems bis ins Mittelalter zurück, als hier im Jahre 1137 die Zisterzienser das Kloster Salem im Tal der Salemer Aach gegründet. Dieses erlangte schon wenige Jahre später, 1178, die Ernennung ihres Klosters zur Reichsabtei. Als Ausdruck dieser frühen Prosperität errichteten die Zisterzienser das heute noch beeindruckende Salemer Münster, das im Stil der Hochgotik gehalten ist und nach dem Freiburger Münster und dem Ulmer Münster die größte gotische Kirche Baden-Württembergs darstellt.
In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges gelangte das Kloster Salem unter die Hoheit des Fürstentums Fürstenberg und erlitt zahlreiche Zerstörungen durch Brände und Raubzüge. Der Wiederaufbau des gesamten Klosterkomplexes erfolgte im 17. Jahrhundert im Stil des Barocks und war insbesondere dem Engagement des Klosterabtes Anselm II. Schwab geschuldet. Dieser war nicht zuletzt auch der Initiator der ersten Sparkasse Deutschlands, die auf sein Betreiben hin in Salem als sogenannte Waisenkasse 1749 gegründet wurde. Zudem initiierte Abt Anselm II. den Bau der berühmtesten Bodenseekirche, der Wallfahrtskirche Birnau.
Mit der Säkularisation im Jahre 1804 fiel das Kloster Salem an die Markgrafschaft Baden, deren Markgraf es in das Schloss Salem umtaufte und bis 1920 als Wohnsitz seiner Familie nutzte. Danach siedelte sich das renommierte Eliteinternat Schloss Salem in dem weitläufigen Komplex an, der im Jahr 2009 in großen Teilen an das Land Baden-Württemberg verkauft wurde. Heute ist sowohl das Schloss Salem als auch der dazugehörende Schlosssee ein viel besuchtes Ausflugsziel für Touristen, die hier beispielsweise im Rahmen des Schlossseefestes Open-Air-Konzerte namhafter internationaler Künstler genießen. Abseits des Schlosses Salem bildet zudem der Affenberg ein gern besuchtes Ausflugsziel für die ganze Familie.