Affenberg Salem

`Die Affen rasen durch den Wald…´ So mancher Besucher fühlt sich auf dem Salemer Affenberg in die charmant-rasante Welt dieses deutschen Kinderliedklassikers versetzt und wird sich dennoch schwer tun, inmitten der Buchen, Eichen und Tannen des Linzgauer Mischwaldes eine Kokosnuss zu finden. Die zählt aber auch nicht zu den Leibspeisen der mehr als 200 Berberaffen, die hier zwischen Salem und Überlingen leben, sondern vielmehr nutzen die gewitzten Gesellen jede Gelegenheit, um an das speziell für sie zubereitete Popcorn zu kommen. Dieses erhalten die Besucher vor Betreten des 20 Hektar großen Geheges und können so die Tiere beim Füttern hautnah erleben. Doch Vorsicht: So mancher Besucher hat hier schon seine Brille, seinen Schal oder auch seine kleine Digitalkamera verloren! Schnellfüßig und leichthändig hangeln sich die aus dem marokkanischen Atlasgebirge stammenden Berberaffen nicht nur von Ast zu Ast, sondern eben auch von Mensch zu Mensch. Insbesondere beim Besuch mit Kindern ist daher auf einen gewissen Sicherheitsabstand zu den wilden Tieren zu achten.

Mit den meist 3 Populationen an bedrohten Berberaffen bildet der Affenberg aber nicht nur eine Besucherattraktion im Bodenseehinterland, sondern auch ein wichtiger Reservebestand der frei lebenden Affenkolonien in Nordafrika. So konnte 1986 eine gesamte Population wieder ausgewildert werden. Dazu werden am Affenberg selbst zwei Populationen in der Nähe des Besucherrundgangs angesiedelt und eine weitere Population siedelt ungestört in einem abgelegenen eigenen Bereich. Da die Berberaffen im Oktober mit der Brunft beginnen und ihr Baby anschließend rund 5,5 Monate austragen, schließt der Affenberg Salem im Winter seine Pforten. Wenn Sie dennoch einen Affen im Winter hier sehen, dann ist dieser höchstwahrscheinlich entlaufen. Denn trotz hoher Zäune und Gitter gelingt es den Berberaffen immer mal wieder sich aus dem Gehege zu befreien. Wundern Sie sich daher nicht, wenn Sie im Radio eine entsprechende Durchsage `Vorsicht freilaufende Affen´ hören. Der Affenberg wurde übrigens schon 1976 durch Baron Gilbert de Turckheim aus dem Elsass gegründet.

Zum Affenberg Salem gehört ein Informationszentrum mit Filmschau, Shop und einem weitläufigen Biergartengelände. Zudem lassen sich hier eine Herde Damwild, Störche und weitere Tiere hautnah erleben. Das heißt, der Rundgang führt direkt durch deren Gehege, sodass man ohne abschirmende Zäune den Tieren recht nahe kommen kann. Dasselbe gilt übrigens auch für den Affenberg, dessen Rundweg 600 Meter lang ist und lediglich durch einen Handlauf vom umgebenden Wald getrennt ist. Auch hier bewegen sich die Affen frei und sitzen gerne auf dem Weggeländer, um sich das Popcorn füttern zu lassen.

A: Affenberg