Allensbacher Feste und Brauchtum
Allensbacher Kinderwochen
Schon seit mehr als zwanzig Jahren begeistern die Allensbacher Kinderwochen nicht nur Einheimische, sondern auch die Gäste der sympathischen Seegemeinde. Denn hier lässt es sich entweder Sport- und Kreativkurse, Wettbewerbe und Shows oder auch einfach nur ein lustiger Tag mit Spielen, Basteln und Herumtoben erleben. Feste Größen unter den Kinderwochenhighlights bilden das Musiktheater LUPE, das Musicalprojekt, bei welchem Kinder tanzend, singend und zaubernd mitmachen können, die Abenteuergeschichten von Doris Batzler sowie das Variété-Theater
Ob Kindergartenalter, Grundschule oder Teenager, mit einem bunten Strauß an Ferienerlebnissen verspricht das Team der Allensbacher Kinderwochen ganz viel Spaß und Abwechslung. Dabei kommen sich einheimische Kinder und Gästekinder ganz schnell näher und neue Freundschaften entstehen zum Beispiel beim gemeinsamen Kochen, beim Segelschnupperkurs, beim Inlinefahren oder auch bei der Casting-Show. Die Veranstaltungen nehmen entweder nur einen Tag oder auch mehrere Tage in Anspruch und da die Veranstaltungsorte stets auf dem Gemeindegebiet der Stadt Allensbach liegt, haben es kleine Teilnehmer überhaupt nicht weit zum nächsten Abenteuer. Wer mitmachen möchte, der meldet sich einfach beim Verkehrsbüro Allensbach im Bahnhof bis Anfang Juli an. Weitere Infos zur Organisation und dem Ablauf unter http://www.allensbach.de/Kinderwochen, Telefon: +49 7533 801-34 | Fax: +49 7533 801-36
Email: kulturbuero(at)allensbach.de oder Email: tourismus(at)allensbach.de
Jazz am See: Internationale Künstler geben sich ein Stelldichein
Auf dem Hörenberg hoch über dem Gnadensee tauchen nicht nur Jazzfans in die kreative Kompositionswelt berühmter Jazzkünstler ein, sondern auch die Künstlerschar selbst trifft sich gerne im familiären Ambiente der Allensbacher Gnadenkirche, um bei bestem See- und Sonnenuntergangsblick dem Jazz zu frönen. Von rasant-schmissig über sentimental-balladig bis hin zu melancholisch-behaglich, angesichts der tollen Location und des kleinen Publikums lassen sich bei den Allensbacher Jazz am See-Konzerten einmalige Hörgenüsse erleben. Dabei waren in den letzten Jahren namhafte deutsche und internationale Jazzmusiker schon zu Gast in Allensbach, wie zum Beispiel Michel Godard (Tuba), Jarrod Cagwin (Schlagzeug), Til Brönner (Trompete), Adrian Mears (Posaune), Roberto di Gioia (Piano) und Rabih Abou-Khalil (Gesang). Zwischen Juli und Oktober heißt es daher: Zurücklehnen und genießen mit allen Sinnen in der Gnadenkirche Allensbach!
Weitere Infos und Karten beim Kultur- und Verkehrsbüro Allensbach (im Bahnhof), Telefon 07533/80135, E-Mail: tourismus(at)allensbach.de
Allensbacher Fastnacht: Mit Alet & Co die alemannische Fasnacht erleben
Eigentlich heißt es schon am Donnerstag nach Aschermittwoch in Allensbach wieder: "S` goht dagege", denn in der Gnadenseegemeinde bildet die fünfte Jahreszeit die Hochzeit der Geselligkeit. Hier treffen sich Einheimische und Gäste gleichermaßen um miteinander in alemannischer Tradition die Fasnacht zu feiern.
Diese reicht, laut einer alten Dorfchronik, bis in das Jahr 1560 zurück, als in Allensbach die `Vasnacht´ gefeiert wurde. Doch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich die Allensbacher kreative Mottothemen für ihre Umzüge und Fasnachtfeste einfallen. So stand beispielsweise die fünfte Jahreszeit unter dem Motto `Dokotr Nachtigall in Kamerun´, `Leipziger Messe´, `Einst und Jetzt´ oder `Die vier Jahreszeiten´. Im Jahr 1908 feierten die Allensbach zum ersten Mal mit dem neu gegründeten Narrenverein Alet. Benannt nach dem im Untersee heimischen Döbel bzw. Rohrkarpfen, zeichnet sich dieser heimische Fisch durch seine dunkel gerandeten und zwischen grün, bleigrau und braun changierenden Schuppen aus. In Anlehnung daran entstand 1949 das Hansele-Narrenhäs der Alet-Zunft.
Auf die bewegte Geschichte der Gemeinde Allensbach greift hingegen das Narrenhäs des Allensbacher Galgenvogels zurück. Dieser entstand 1962 und erinnert an folgende Geschichte: Da auf der heiligen Klostererde der Insel Reichenau Kriminelle nicht durch den Galgen bestraft werden durften, wurden diese quer über den See zu den Allensbacher `Galgenäckern´ gerudert. Gnade vor Recht blühte den Kriminellen nur dann, wenn während der Fährüberfahrt über diesen `Gnadensee´ die Kirchenglocken läuteten.
Ebenfalls Teil der Allensbacher Fasnachtstradition ist das Narrenbaumsetzen. Dieses wird seit 1964 von einer eigens für diesen Zweck gegründeten Holzhauergilde besorgt. Dabei treten die wackeren Holzhauer am Schmotzigen Dunschtig gleich dreimal an:
- Vormittags wird der Narrenbaum an den Kliniken Schmieder gesetzt
- Nachmittags erfolgt das Narrenbaumsetzen am Allensbacher Rathausplatz
- Danach setzen die Jungholzer der Gilde noch einen kleinen Narrenbaum direkt am Gnadensee beim Seecafé Singler.
Für beste Stimmung beim Narrenumzug sorgt die Guggenmusik der 1975 gegründeten Guguffa Allensbach. Aber auch der Allensbacher Fanfarenzug lädt mit schmissiger Blasmusik zum Tanzen und Feiern während der fünften Jahreszeit ein.
1981 wurde auch im Allensbacher Gemeindeteil Hegne eine neue Narrenzunft, die Bächle-Butzer Hegne gegründet. Diese beruhen auf der alten Tradition, dass sich am heute wieder sichtbaren Dorfbach Hegne einst die Einwohner zum Waschen trafen und auch einmal im Jahr der dorfeigene Bachputzer die Anlagen reinigte. Im Allensbacher Gemeindeteil Kaltbrunn entstand die Ducherle Narrenzunft Kaltbrunn hingegen schon 1938 und erinnert mit ihrem schieferfarbenen Vogelhäs an die Ducherle, die Blesshühner vom Gnadensee. Diese flüchten nämlich während der sommerlichen Hauptsaison an den ruhigen Mindelsee, um erst abends wieder in die Futtergebiete am Wollmatinger Ried zurück zu kehren. Da sie dabei jeden Tag zweimal den Ortsteil Kaltbrunn überfliegen, wurden die Ducherle zum Symbol der örtlichen Narrenzunft.